Christlicher Glaube
 

Scheibenwischer

Hallo,

gestern habe ich ein interessantes, ja gefährliches Erlebnis gehabt. Ich fuhr vom Büro nach Hause. Es war schon dunkel und ich war müde. Keine guten Voraussetzungen zum Autofahren... Zusätzlich war die Straße etwas nass und vor mir fahrende Fahrzeuge spritzten Wasser auf meine Scheibe. Gerade genug, mir die Sicht zu versperren, gerade wenig genug, dass der Scheibenwischer fast nur Dreck wischen konnte, weil der Fahrtwind die kleinen Tropfen schnell trocknete. Ich betätigte also den Scheibenwischer und...

SAH FAST NICHTS MEHR!!!

Oh oh - dachte ich, schnell die Scheibenwaschanlage an, damit sich das ändert. Nur war leider kein Wasser mehr drin. Die Pumpe war zu hören, die Wischerblätter schmierten den Dreck, vermischt mit neuem Spritzwasser quer über die Windschutzscheibe und ich sah immer weniger.
Ich ließ das also mit dem Scheibenwischer. Ich sah ja auch noch die Straße und die Bremslichter meines Vordermannes. Doch oh - da kam Gegenverkehr. Die hatten ihre Scheinwerfer natürlich an und das ergab einen breiten Lichtkegel auf meiner Scheibe. Ich sah kaum noch meinen Vordermann und war im "Blindflug" unterwegs.

Um es vorweg zu nehmen, ich kam gut zu Hause an (würde ich sonst das hier schreiben?).
Meine Frau gab mir stinknormales Spülmittel und ein paar Liter warmes Wasser. Jetzt konnte ich meine Scheiben wieder "putzen". Als wir später zum Hauskreis unterwegs waren, sah ich jedes Hindernis ohne Probleme. Und auch neues Spritzwasser von vorausfahrenden Autos war kein Problem mehr - Die Scheibenwaschanlage hatte ja das Wasser mit dem Spüli.

Der Vergleich mit unserem Leben und mit Gott fiel mir während des Hauskreises ein:
Wir düsen mit Volldampf auf der Straße unseres Lebens und das Spritzwasser in Form von Schuld wird uns gleich literweise auf unsere Windschutzscheibe gekippt. Unser Scheibenwischer ist buchstäblich ein "Verdrängungsmechanismus". Irgendwann können wir die Straße nicht mehr sehen und wenn ein Problem kommt, stoßen wir damit zusammen oder landen recht unelegant im Straßengraben. Das heißt dann "Midlife-crisis" oder "gescheiterter Selbstfindungsprozess".

Wenn wir aber Spüli im Wassertank haben, wenn die Vergebung von Jesus in unser Leben eingreift, können wir mit vielen Dingen besser umgehen. Wir haben die Sicht frei für die Hindernisse unseres Lebens, können uns besser konzentrieren, vielleicht sogar ein Liedchen aus dem Radio (oder im Gottesdienst) mitträllern.

Das Wasser ersetzt keinen Führerschein, keine Fahrpraxis und schützt auch nicht vor einem Unfall. Aber eine gute Sicht zu haben, macht einen gelassen, wenn Hindernisse kommen.

Jesus Christus spricht:
«Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben.» (joh 4,10)

Jeremia 17:13b
«Wer dich verlässt, der wird scheitern. Wer sich von dir abwendet, dessen Name vergeht so schnell wie ein Wort, das man in den Sand schreibt. Denn er hat dich verlassen, die Quelle mit frischem
(Spüli-)Wasser.»

Es grüßt Euch

Euer Martin